Pendelkugellager
Pendelkugellager sind zweireihige Wälzlager der Reihen 12 und 22 (DIN 630) und bestehen aus einem Innenring mit zwei Kugellaufbahnen und einem Außenring, dessen Laufbahn die Form einer Hohlkugel besitzt. Dadurch wird eine Winkelbeweglichkeit möglich, die zum Ausgleich von Schiefstellungen, Wellendurchbiegungen oder Fluchtungsfehlern genutzt werden kann.
Bevorzugter Einsatz von Pendelkugellagern
Pendelkugellager werden bevorzugt, wenn Welle und Gehäuse suboptimal zueinander ausgerichtet sind und sich die Welle durchbiegen kann. Pendelkugellager sind winkeleinstellbar und zum Ausgleich von Winkelfehlern geeignet, weil die hohlkugelige Laufbahn des Außenrings mit dem Krümmungsmittelpunkt des Wälzlagers übereinstimmt. Durch einen geringen Kontaktwinkel ist die axiale Tragfähigkeit eines Pendelkugellagers gering. Moderne Pendelkugellager werden auch wartungsfrei (bei normalen Anwendungen) mit beidseitigen Abdichtungen und „For Life“- Fettfüllung angeboten. Konstruktiv bedingt verringert sich bei abgedichteten Pendelkugellagern die zulässige Winkelbeweglichkeit von 4° auf maximal 1,5°. Neben Pendelkugellagern mit zylindrischer Bohrung sind häufig auch kegelige Bohrungen (Nachsetzzeichen K) mit einem Bohrungskegel 1:12 im Einsatz. Weiterhin sind auch Pendelkugellager mit verbreitertem Innenring (Reihe 112 bzw. 113) lieferbar.
Die Spezialisten der Wälzlagertechnik verfügen über vielfältige Erfahrungen bei der optimalen Auswahl von Pendelkugellagerbauart, Schmierung und Abdichtung. Für die speziellen Anwendungen des Kunden lassen sich dadurch die Lager hinsichtlich Preis, Leistung und Lebensdauer optimieren.
Wissenswert: Das Pendelkugellager wurde im Jahre 1907 von Sven Gustaf Wingqvist, dem Gründer der Firma SKF, erfunden.
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