Stromisolierte Wälzlager
Moderne, umrichtergespeiste Elektroantriebe und deren ständig steigenden Leistungsdichten führen zunehmend zu Schäden durch Elektrokorrosion in Wälzlagern. Diese Schäden entstehen z.B., wenn ein hochfrequenter Strom durch die Wälzkörper und Kontaktflächen innerhalb der Laufbahnen fließt. Derartige Lagerströme sind schwer zu messen und können Spannungsgefälle über 1.000 Volt bei Stromspitzen bis 200 Ampere hervorrufen.
Je nach Dauer und Energiedichte können innerhalb kurzer Zeit erhebliche Lagerschäden bis zum Totalausfall auftreten.
Zu erkennen sind diese Schäden vom Fachmann u.a. an Schmelzkratern, die häufig perlenschnurartig angeordnet sind. In der Regel verfärbt sich der Schmierstoff.
Durch die elektrische Entladung kommt es zur Erwärmung bis hin zum Schmelzen des Materials an der Oberfläche. Partikel brechen aus. Das Gefüge der Werkstoffe ändert sich.
Vermeiden lassen sich Lagerströme auf elegante Art und Weise durch elektrisch isolierte Wälzlager. Diese Isolierung erfolgt als Keramikschicht am Außenring oder durch Einsatz von keramischen Wälzkörpern (Hybridlager). Stromisolierte Lager haben die gleichen Einbaumaße wie Standardlager und sind daher grundsätzlich austauschbar.